-
Veröffentlicht: 13. Juli 2015
ⴻⵍⵎⵉⵍⵉⴰ
Man kann es drehen und wenden, wie man will, die Hauptursachen für die alten und neuen Gesellschaftsprobleme Algeriens und Nordafrikas sind hausgemacht und nicht dem hassgeliebten „bösen“ Westen zuzuordnen. Die historisch falsche Vision des Ex-Präsidenten Houari Boumedienne und der intolerante Arabismus und Islamismus sind die Hauptgründe der algerischen Identitätsprobleme.
- Der intolerante Arabismus und der intolerante Islamismus haben die Entstehung und Entwicklung einer weltoffenen und modernen multikulturellen Gesellschaft mit einer gesunden und konstruktiven Dialog- und Streitkultur in Algerien, Mauretanien, Marokko, Tunesien, Libyen und in ganz Nordafrika nicht nur verhindert, sondern (fast) für immer und ewig vernichtet.
Gerade und vor allem die Länder mit komplexen hybriden Identitäten, wie Algerien, Mauretanien, Marokko, Tunesien, Libyen und ganz Nordafrika sind auf moderne und innovative Gesellschaftskonzepte für Lebensformen und Kulturen angewiesen, die nicht nur die Toleranz für Parallelgesellschaften ermöglichen, sondern vielmehr Respekt und Achtung der Verschiedenheit und der Vielfalt propagieren.
Die Hybridität der algerischen Identität soll als eine große Bereicherungschance identifiziert und konstruktiv für das algerische Volk und für alle nordafrikanischen Völker ausgenutzt werden. Dabei muss die komplementäre Diversität Nordafrikas als Entwicklungskatalysator eingesetzt werden.
Die wahre Identität Algeriens und Nordafrikas mit aller Gewalt auf Arabismus und Islamismus zu reduzieren ist nicht nur eine historische und kulturell-verbrecherische Lüge, sondern eine verheerende Sackgasse, die jede potentielle positive Entwicklungsmöglichkeit erstickt und tötet.
Der fanatische Islamismus
Tausende von algerischen Intellektuellen haben bereits Algerien verlassen. Die in Algerien geblieben sind trauen sich nicht zu äußern und haben Todesangst vor fanatischen Islamisten. 53 Jahre nach der algerischen Unabhängigkeit gibt es in Algerien immer noch keine Meinungs- und Religionsfreiheit.
53 Jahre lang haben alle bisherigen algerischen Regierungen es nicht geschafft, eine gesunde und konstruktive Streit- und Dialogkultur in der algerischen Gesellschaft zu installieren. Der 44-jährige algerische Schriftsteller und Journalist Kamel Daoud, z.B. wurde von fanatischen Islamisten attackiert und vom selbsternannten Moufti Abdelfattah Hamadache Zeraoui im Dezember 2014 mit einem Mordaufruf bedroht.
Auch der Schriftsteller Rachid Boudjedra bekam einen massiven Gesellschaftsdruck zu spüren, weil er seinen Atheismus öffentlich bekannt gab.
Wo bleibt der algerische Staat, der für die Toleranz, den Respekt und die „Begeisterung“ für die Vielfalt und Diversität in Algerien sorgen müsste? Wo sind die Gesellschaftskonzepte aller bisherigen algerischen Regierungen für ein offenes, tolerantes und respektvolles Miteinander in Algerien und Nordafrika? 53 Jahre sind lang genug, um solche innovative Konzepte zu entwickeln und zu implementieren.
Das Ergebnis nach 53 Jahren ist eine gesellschaftliche und kulturelle Katastrophe. Der fanatische Islamismus hat sich in der algerischen Gesellschaft tief eingenistet und verwurzelt. Er lässt keine Meinungsfreiheit, keine Religionsfreiheit, keine Toleranz und keinen Respekt für Diversität und Vielfalt zu.
Boumedienns Vision des Arabismuses ist kläglich gescheitert
53 Jahre lang haben die algerischen Machthaber gehabt, um eine offene und multikulturelle algerische Schule, Universität und Gesellschaft zu bauen, ohne Erfolg. Das Leistungsniveau der algerischen Grund- und Mittelschulen, der Hochschulen und Universitäten rangiert weltweit auf den letzten Plätzen. Die neuen algerischen Generationen können weder Arabisch noch Französisch und beherrschen keine einzige Sprache.
Die Heuchler und Hypokriten der algerischen Machthaber und Oberschicht haben das Arabisch-Experiment von Ex-Präsident Boumedienne von vornherein topediert. Bis heute schicken und schickten sie ihre Kinder auf französische Schulen, Gymnasien und später ins hassgeliebten Westen: Frankreich, Kanada, Großbritannien, …
Wo ist die kulturelle Freiheit geblieben? Wo ist der Aufbau der reichen und vielfältigen hybriden algerischen Identität geblieben? Wo ist die Hauptkomponente unserer wahren amazighisch-algerischen Identität, Tamazight ⵜⴰⵎⴰⵣⵉⵖⵜ, geblieben?
... in Arbeit
ⴻⵍⵎⵉⵍⵉⴰ
ⵏⴰⵊⵉⴱ ⵅⴰⵏⵅⴰⵔ
ⴰⴳⵡⴰⵏⵙ ⵏ'ⵜⴰⴳⵎⵉ ⵓⵙⵙⵏⴰⵏ Geesthacht/Hamburg