-
Veröffentlicht: 30. Juli 2015
ⴻⵍⵎⵉⵍⵉⴰ
Es ist logisch und war zu erwarten, dass die Arabisten und Islamisten in Algerien den neuen pädagogischen (Bricolage-)Versuch der algerischen Bildungsministerin Benghebrit, die algerische Umgangssprache als Hilfsfach zum Erlenen des (Hoch-)Arabischen einzuführen, grundsätzlich ablehnen werden.
Das algerische Bildungsministerium will ein neues Verfahren in der algerischen Grundschule anwenden. Mit Beginn des Schuljahres 2015-2016 soll das Erlernen der arabischen Sprache (العربية) durch die Anwendung eines neuen pädagogischen Konzepts, nämlich mit Hilfe der Umgangssprache, unterstützt werden, „um den Schock der neuen Schüler zu vermeiden“, heißt es in der Erklärung des Ministeriums für die nationale Bildung.
Die Arabisten, die u.a. aus ihrer absoluten ideologischen Überzeugung des Arabertums und der Arabität Algeriens die klassische arabische Sprache „(Hoch-)Arabisch“ als die einzige offizielle Hauptsprache in Algerien sehen wollen und die Islamisten, die u.a. aus ihrer absoluten religiösen Überzeugung und ihrem islamischen Glauben die Sprache des Islams und heiligen Koran (Hoch-)Arabisch als die einzig absolut richtige Hauptsprache für das algerische Volk für eine Tautologie halten, werfen der Bildungsministerin vor, mit „einer verschleierten Art und Weise die Lehre des klassischen Arabisch in Algerien zu vernichten“.
Zukunft braucht Herkunft
Ohne fundamentale Kenntnisse der eigenen Identität, konzeptlos und ohne eine glassklare Zukunftsperspektive mit einer gründlichen Ausarbeitung und Aufstellung der fundamentalen Säulen des zukünftigen freien Algerien-2050, die die wahren historischen und kulturellen Grundwerte und Fundamente der algerischen und nordafrikanischen Identität als Basis berücksichtigt, bastelt das algerische Bildungsministerium mit der Zukunft Algeriens und der jüngsten algerischen Generationen nach 53 Jahren der Unabhängigkeit immer noch weiter.
Ohne die Identifizierung, Erkennung, Anerkennung und Berücksichtigung der wahren Identität Algeriens und Nordafrikas und ohne fundiertes Wissen darüber seitens jeder Algerierin und jedes Algeriers wird in Algerien und Nordafrika nichts gelingen, auch in Tausenden von Jahren nicht.
Denn die Identität eines Individuums ist die wichtigste Komponente seiner intellektuellen Existenz. Ohne sie kann es nicht selbstbewusst leben. Ein Mensch mit Identität lebt, der ohne Identität "vegetiert".
- Ein Mensch, der seine eigene Identität nicht kennt, ist ein orientierungsloses und verlorenes Objekt und Spielball der selbstbewussten Subjekte seiner Umwelt. Das Selbstbewusstsein und die Erkenntnis der eigenen Identität sind die Grundlage und Voraussetzung für die eigene Entwicklung und Weiterentwicklung. Denn ohne fundiertes Wissen über die eigene Identität können die eigenen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen nicht identifiziert und vernünftig eingesetzt werden. Das eigene Handeln wird dadurch ziellos, zufällig und von allen anderen (externen) Subjekten gesteuert.
Die Identität eines Volks stellt das stärkste und emotionalste Gemeinschaftsgefühl zwischen seinen Mitgliedern dar. Bürger mit einem ausgeprägten gemeinsamen Identitätsbewusstsein haben ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Sie leben mit Verständnis und Respekt für einander, miteinander und nicht gegen einander. Das starke gemeinsame Bindeglied zwischen ihnen sind die geteilten Identitätsmerkmale.
Die Probleme Algeriens und Nordafrikas resultieren aus der ungelösten fundamentalen Frage der algerischen und nordafrikanischen Identität. Denn die algerische Identität wird von allen bisherigen algerischen Machthabern fatalerweise mit Arabität und Islamität falsch und felsenfest betoniert. Die Völker Algeriens und Nordafrikas müssen zuerst ihre wahre Identität identifizieren, erkennen, kennen und anerkennen, um mit einer nachhaltigen Entwicklung zu beginnen.
... in Arbeit
ⴻⵍⵎⵉⵍⵉⴰ
ⵏⴰⵊⵉⴱ ⵅⴰⵏⵅⴰⵔ
ⴰⴳⵡⴰⵏⵙ ⵏ'ⵜⴰⴳⵎⵉ ⵓⵙⵙⵏⴰⵏ Geesthacht/Hamburg