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Veröffentlicht: 02. Juni 2017
Autor: Abdelhamid Berrahma: AH-Redaktion für Kultur, Sport und Wirtschaft
Die algerische Kultur in Deutschland lebt durch die Vielfalt seiner Künstler und Musiker, die sich immer wieder engagieren, um die Künste und Musik ihrer Heimat zu würdigen. Es ist immer wieder schön, zu erleben, dass hin und wieder algerische Kulturabende und Musikveranstaltungen stattfinden, die die Heimatverbundenheit bewahren.
Es ist immer wieder schön, zu erleben, dass hin und wieder algerische Kulturabende und Musikveranstaltungen stattfinden, die die Heimatverbundenheit bewahren.
Vor zwei Wochen hatten wir über den Chaabi-Musiker Rachid Haroun aus Algier berichtet, nun müssen wir uns einem anderen algerischen Superstar widmen, Momo Djender (Künstlername), der auch aus Algier stammt und in Berlin lebt. Momo Djender ist dreifacher Familienvater. Sein vollständiger Name lautet Mohamed Reda Djender.
Momo Djender (Mohamed Reda, geboren 1970 in Algier) ist ein Sänger, Interpret, Komponist, Moderator und Drehbuchautor algerischer Herkunft. Sein Stil ist der Weltmusik zuzuordnen, in dem er nordafrikansiche und orientalische Musik mit westlicher Jazz- und Popmusik vereint. Er singt in amazighischer, algerischer, deutscher, französischer und englischer Sprache.
In seiner Heimat Algerien veröffentlichte er 1990 sein erstes Album 36 Basta Ali, für das er den „Silbernen Album-Preis“ für über 60.000 verkaufte Exemplare erhielt, und das über mehrere Wochen lang in den algerischen Top 10 lag.
Mit der Single „Smaati Lennass“ wird er buchstäblich über Nacht ein Star. Der Song – übrigens eine Reprise von George Michaels „Last Christmas“ - hält sich auch wochenlang in den algerischen Charts.
Die grausamen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der algerischen Armee und den bewaffneten Islamisten während der 1990er Jahren zwangen dem Künstler Momo Djender 1991, seine Heimat zu verlassen. Er flüchtete nach Marokko, wo er im angesehenen Restaurant Le Fouquet’s Agadir als Musiker arbeiten konnte. In Marokko gelingt es ihm, seinen arabischen Wortschatz zu erweitern, um ein tieferes Verständnis für sein kulturelles Erbe der Chaabi-Musik, zu erlangen.
Gleichzeitig bereitete er sein 2. Album, „Rayha Ouïne“ vor, das 1994 in Algerien erschein. Mit diesem Titelsong gelang Momo wiederum ein „Hit“. Dieses Album brachte Momo den Ruf ein, einer der ersten Musiker des Landes zu sein, der traditionelle Chaabi-Musik modernisiert hat und sie somit den jüngeren Menschen zugänglich gemacht hat. Er prägte eine neue Bezeichnung für einen neuen Musikstil: „Bled Music“, von Bled (Heimat, Land), in Anlehnung an den Begriff „Country Music“.
Mehr dazu hier: Kulturabend bei der algerischen Botschaft, Kultur-Berlin
Berlin
Seit 1994 lebt und arbeitet Momo Djender in Berlin. Dort produzierte er zunächst unter anderem mit Jocelyn B. Smith, Hussein Kili, Eda Zari, Rachid Bahri und Ramesh B. Weeratunga. Ebenfalls komponierte er Theatermusik (Jerusalem Syndrom) und Filmmusik mit Rainer Oleak sowie Sarah Gross für den Film Hinterlassen. Über Rhani Krija wurde er von Sting entdeckt und begleitete ihn 2003 vokal und instrumental auf der Promo-Tour für das Album Sacred Love. Im selben Jahr veröffentlichte Momo Djender, wiederum unter seinem Künstlernamen „Mohamed Reda“, sein drittes Album Experience.
"Bord El Abtal" wöchentlich im algerischen Fernsehen
Neben seiner Tätigkeit als Musiker und Sänger nahm Momo in der Zeit von 2006 bis 2011 ein Engagement des algerischen Fernsehens an. Er war Moderator für die algerische Version der Fernsehspielshow Fort Boyard (alg. „Bordj El Abtal“). Mit Rekordeinschaltquoten wurde die Sendung in Algerien ein voller Erfolg.
Momo Djender grüßt die algerische Gemeinschaft - Dar El Djazair Deutschland - in Hamburg, auch auf Amazighisch:
The Voice of Germany
Im Jahr 2012 nahm er an der 2. Staffel von The Voice of Germany teil. Wer kann bei The Voice of Germany das sensationelle Battle zwischen Vinh Khuat und Momo Djender vergessen?
Momo Djender und Vinh Khuat beginnen zu singen und was es zu hören gibt, hätte niemand erwartet. Diese beiden erzählen einen Sting-Klassiker neu. Nie klang Desert Rose mehr nach Wüste, nie klang es traumhafter. 1001 Nacht im Hammerfinale der ersten Battles.
Vinh vs. Momo: Desert Rose: Momo bei „The Voice of Germany” (live in RTL und VOX).
Überzeugen Sie sich hier: Momo Djender auf The Voice of Germany
http://www.the-voice-of-germany.de/video/25-momo-djender-1973-clip
http://www.the-voice-of-germany.de/video/212-momo-djender-beautiful-day-clip
https://www.youtube.com/watch?v=Cv0ns77YK5Y
Ein Lied, wie Beautiful Day wird auch unvergessen bleiben. Momo Djender, ein Super-Star aus Algerien, hat das Können, es weit zu bringen. Der Vollblutmusiker Momo hat das Zeug dazu!
Im Frühjahr 2013 gründeten Rhani Krija (Percussion) und Momo Djender (Vocals, Guitar) das Duo „DUOrient“. Das Duo interpretiert Musik aus dem gemeinsamen nordafrikanischen Repertoire in moderner Form. Momo hat inzwischen sehr viele Erfahrungen gesammelt und ist bei vielen internationalen Musikern in Deutschland, Frankreich und Algerien weltweit bekannt. Der „beau gosse“ hat noch viel vor.
Momo Djender mit dem deutschen Super-Star Udo Lindenberg
Der nächste Auftritt des amazighisch-algerischen Superstars Momo Djender ist
am 04. Juni 2017, ab 23 Uhr im Icosium:
Icosium, the Best Coffee shop in Berlin
Brückenstr. 5-6a
10179 Berlin-Mitte
U/S Bahn Jannowitzbrücke