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Veröffentlicht: 28. Juni 2018
ⵎⵉⵍⵉⴰ
Der algerische Regierungschef hat am Mittwoch (28.6.) die algerische Diaspora aufgefordert, sich stärker für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes einzusetzen. Anlässlich der internationalen Konferenz "Smart Cities 2018", die derzeit in Algier stattfindet, betonte Premierminister Ahmed Ouyahia, dass der algerische Staat keinen Unterschied zwischen den Algeriern, die in Algerien ansässig sind und denen, die im Ausland leben.
"Im Ausland lebende Algerier, die über das Know-how in den Bereichen der Informations- und Kommunikationstechnologien verfügen, sind aufgefordert, zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beizutragen und dabei die vom Staat an Investoren gewährten Erleichterungen unf Fördermöglichkeiten in Anspruch zu nehmen", sagte Premier Ouyahia im Kontext der Smart Cities – Konferenz.
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Der Premierminister verwies in diesem Zusammenhang auch auf die spezifischen Regierungsprogramme für die algerische Diaspora im Ausland und auf die Erleichterungen, die ihnen der algerische Staat in Bezug auf den Zugang zu Wohnraum, Arbeitsmarkt und Investitionen gewährt. Maßnahmen, die ihm zufolge bestätigen, dass Algerien nicht zwischen seinen Kindern unterscheidet.
In Wahrheit gibt es diesbezüglich viele, teilweise schwerwiegende, Probleme, die auch in anderen Bereichen der Gesellschaft zu finden sind, die nicht nur dem Premier bekannt sind, sondern dem gesamten algerischen Machtapparat.
Es gibt grundlegende Faktoren, die einer zügigen und modernen Entwicklung des in vieler Hinsicht „reichen“ Landes nicht nur entgegenwirken, sondern blockieren:
- Fehlen einer "richtigen" Algerien- und Nordafrika-Vision
- Fehlen eines auf der Vision (1.) basierenden föderalen Grundgesetzes
- Fehlen eines demokratischen Systems
- Fehlen der Rechtstaatlichkeit
- Fehlen einer wissensbasierten Streitkultur
Aus den obengenannten Faktoren resultieren die in der Praxis im täglichen Leben erlebbaren negativen Konsequenzen:
- Fehlbesetzung fast aller Schlüsselpositionen im gesamten Machtapparat. Das FLN-Parteibuch, die ALN-Zugehörigkeit (Militärschicht) und die strikte Gehorsamkeit sind die Hauptvoraussetzungen für das Bekleiden eines höheren Amts mit Entscheidungsmacht
- Schwaches Bildungs- und Hochschulsystem
- Mangelnde Kompetenz
- Rückschrittliches Denken und Handeln
- Fehlende Transparenz
- Verbreitete Korruption
- Orientierungslosigkeit
- Einheimische Angst vor Konkurrenz
Nicht der Wille oder der Geist zum Engagement fehlen der Mitglieder der algerischen Diaspora. Neben den oben zitierten Gründen gibt es weitere Schwierigkeiten, die die zahlreichen kompetenten Algerierinnen und Algerier aus allen Ecken dieser Welt verhindern, sich in Algerien zu entfalten und ihr/e im Ausland erworbenes Know-how und Erfahrung in ihrem Heimatland einzuführen, anzuwenden und weiterzugeben.
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