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Veröffentlicht: 04. Juli 2019
ⵎⵉⵍⵉⴰ
An einem normalen 5. Juli-Tag, Algeriens Nationalfeiertag der Unabhängigkeit (1962), würden die Feierlichkeiten wie in jedem Jahr, seit 57 Jahren, unter der Regie der Mitglieder des mächtigen Machtapparats und seiner Vertreter in allen Kommunen- und Provinzhauptstädten und in der Landeshauptstadt Algier nach einem bestimmten Muster stur und konsequent ablaufen, wenn nicht die 2. Algerische Revolution vom 22. Februar dazwischengekommen wäre.
Vom ersten Tag an, seit dem Beginn der Revolution am 22. Februar, fühlten sich die Algerierinnen und Algerier, auch im Ausland, wie in einem Freiheitsrausch. Auf einmal, wie aus heiterem Himmel, trauten sich die Menschen und begannen, ihre Angst mit viel Mut und Zuversicht abzulegen, um sich vom herrschenden unterdrückerischen Machtregime zu befreien. Sie sind an jedem Freitag, Studenten an jedem Dienstag, zu Tausenden, Hunderttausenden und zu Millionen auf die Straßen der Hauptstadt Algier und anderer größeren Städte des Landes marschiert, um für die Einrichtung eines freiheitlichen, demokratischen und rechtsstaatlichen politischen Systems vorbildlich friedlich zu demonstrieren und gegen das mafiaartig-organisierte Machtsystem mit viel Kultur und Intelligenz zu protestieren, das das Land seit 1962 mit eiserner Hand regiert hat.
... in Arbeit